Donnerstag, 15. August 2024

Führung durch den Klosterbezirk,

Stiftskirche und Stiftsbibliothek St. Gallen

Bericht: Helen Giagonia; Bilder: Susanne, Rolf und Urs.

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Bei schönstem Wetter trafen sich 11 Mitglieder um 10 Uhr bei St. Gallen-Bodensee Tourismus an der Bankgasse 9 wo uns Frau Daniela Walker zur Altstadtführung begrüsste.

Eine Einführung in die Geschichte der Stadt St. Gallen durften wir uns an einem Schattenplatz anhören. Die Entstehung geht auf den irischen Mönch Gallus zurück, der um 612 vom Bodensee her ins Steinachtal kam. Der Überlieferung nach fiel er in einen Dornenbusch und deutete dies als Zeichen Gottes, hier zu bleiben. Die Mönchsgemeinschaft am Gallusgrab entwickelte sich unter Abt Otmar zu einer bedeutenden Abtei, die 747 die Benediktsregel annahm. Das Kloster wurde im 9. bis 11. Jahrhundert zu einem weit ausstrahlenden kulturellen und wissenschaftlichen Mittelpunkt. Im 18. Jahrhundert wurde die barocke Stiftsanlage mit der wunderschönen Kathedrale und Stiftsbibliothek gebaut. Dieser Stiftsbezirk ist seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe und Sitz sowohl des Bistums St. Gallen als auch der Regierung des Kantons St. Gallen.

Der Rundgang führte uns anschliessend durch die Webergasse zur Multergasse. Beim Multertor steht der Broderbrunnen. Dieser Brunnen fällt mit seinen Nixen und Tiergestalten auf. Am 1. Mai 1895 floss zum ersten Mal Bodenseewasser in die St. Galler Haushalte. Der Brunnen erhielt seinen Namen von Kantonsrichter Hans Broder, der das nötige Geld testamentarisch der Stadt vermacht hatte. Die Statuen wurden Ende des 20. Jahrhunderts renovationsbedürftig und wurden daher abmontiert und es wurden bronzene Kopien erstellt. Die Originale sind heute im Historischen Museum.
 
Durch das Schmittengässlein gelangten wir zum Grüningerplatz. Paul Grüninger (1891-1972) rettete in den Jahren 1938/39 als kantonaler Polizeikommandant hunderte jüdische und andere Flüchtlinge vor der nationalsozialistischen Verfolgung. Er wurde 1939 fristlos entlassen und 1940 gerichtlich verurteilt, 1995 durch einen Freispruch rehabilitiert.
 
In der Altstadt fallen die vielen kunstvoll verzierten Erker auf, die von den Reisen der St. Galler Textilkaufleute des 18. und 19. Jahrhunderts in alle Welt zeugen. Sie erinnern an die Bedeutung St. Gallens im Leinwand- und Stickereigewerbe. Wir erreichten die St. Laurenzenkirche. Sie ist die evangelisch-reformierte Pfarrkirche der Stadt St. Gallen. Die Kirche war über Jahrhunderte das politische, religiöse und gesellschaftliche Zentrum der Stadtrepublik St. Gallen und hat die Geschichte der Stadt nachhaltig geprägt. Noch heute ist sie der Versammlungsraum der Ortsbürger der Stadt. 
Im 16. Jahrhundert wurde zwischen der Abtei und der Stadt eine Trennmauer gebaut. Die Mauer wurde wegen Streitigkeiten zwischen der reformierten Stadt und dem katholischen Kloster erbaut. Durch den Bau wurden die Konflikte aber nicht beigelegt, sondern nur «eingefroren». Im 19. Jahrhundert wurde sie grösstenteils abgerissen. 2010 wurde im Zuge der Aufwertung der Innenstadt der alte Verlauf der Mauer wieder sichtbar gemacht. Den Rest der Schiedmauer konnten wir an der Gallusstrasse anschauen.
Weiter gingen wir über den Klosterhof vorbei am kunstvollen Eingang zum Pfalzkeller, erbaut von Architekt Caltraves 1997-2000 und zum Regierungsgebäude. Durch den Klosterhof ging es weiter zur Kathedrale und zur Stiftsbibliothek.
 

Die barocke Kathedrale ist das prachtvolle Wahrzeichen der Stadt St.Gallen. Zusammen mit dem Stiftsbezirk und der Stiftsbibliothek bildet sie ein einzigartiges historisches Ensemble. Die Kathedrale St.Gallen ist gleichzeitig Pfarrkirche der Dompfarrei und Bistumskirche des Bistums St.Gallen. Sie steht dort, wo 612 der irische Wandermönch Gallus eine Einsiedelei errichtete.

Die Stiftsbibliothek mit dem nicht-kirchlichen Barocksaal umfasst heute 170'000 Bücher. 50'000 davon sind im Barocksaal ausgestellt, wo ebenfalls die 2700 Jahre alte ägyptische Mumie Schepenese zu finden ist

Mit diesen vielen interessanten Informationen, die wir von Frau Daniela Walker erfahren durften, endete die Führung. Und wir begaben uns ins Stadtbistro zum Mittagessen.

Kurze Bilderstrecke der Führung, weitere Bilder in der Show am Schluss

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Dank des schönen Wetters fuhren anschliessend 8 Mitglieder mit der Mühleggbahn zu den Drei Weieren und genossen auf dem Spaziergang zum Rest. 3 Linden den einzigartigen Ausblick über die Gallusstadt und den Bodensee. Nach einem kleinen Dessert machten wir uns via Kloster Notkersegg wieder auf den Heimweg. 

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Hier ist die Bildershow mit vielen weiteren Bildern!