18. April 2024
Betriebsrundgang Bürstenfabrik Ebnat-Kappel
Bericht: Rolf Ansorge Bilder: Susanne Mäder und Rolf Ansorge,
Produktionsbilder: Bürstenfabrik Ebnat Webseite https://www.ebnat.ch/
Bürstenfabrik Ebnat
Bei garstigem Wetter trafen sich am Donnerstag, 18. April 2024, neun Mitglieder und zwei Gäste zur Führung durch die Bürstenfabrik „EBNAT“. In einem Sitzungszimmer wurden wir von Herrn Martin Bischof begrüsst, der uns mittels eines Videos, die Firma vorstellte. Ebnat Produziert Dental- und Haushaltprodukte, wie Dental-Sticks, Zahnbürsten, Haarbürsten, Besen, Bürsten, etc. Bevor wir auf den Rundgang können, müssen wir noch Hygienemantel und Haarnetz anziehen, da einige Räume Hygienezonen sind.
Vorbereitung für den Betriebsrundgang
Als erstes besuchen wir die mechanische Werkstatt und den Maschinenbau. Hier werden vom Betrieb benötigte Produktionsanlagen geplant und entwickelt oder im Handel erhältliche Maschinen optimiert. Hauseigene Elektriker verdrahten dann diese Teile. Diese Produktionsanlagen sind sagenhaft, viele werden nur von einer Person bedient. In der Werkstatt stehen neben älteren Drehbänken und Fräsmaschinen moderne CNC-Maschinen.
Mechanische Werkstätte
Die Firma Ebnat hat ein grosses Holzlager und eine eigene Holztrocknerei. Verarbeitet wird Buchenholz aus heimischen Wäldern (Besen, Bürsten), Birken- und Eschenholz (Dentalprodukte). Pro Jahr werden ca. 800 m3 Buchenholz und ca. 100 m3 Eschen-/Birkenholz gebraucht.
In der Holz-Zuschneiderei werden die optimal getrockneten Hölzer abgelängt. Die Qualität der Hölzer wird auf der Maschine geprüft, unbrauchbare Stücke (Risse, Astlöcher, etc.) werden automatisch aussortiert. Im Jahr ergeben sich ca. 150 t Holzabfälle, welche zum Heizen sämtlicher Fabrikations- und Büroräume gebraucht werden. Die brauchbaren Hölzer werden gehobelt und und auf die benötigte Kantelgrösse zugeschnitten. Danach kommen die Kanteln zum Formen in die Hölzerverarbeitung.
Holzlager und Holzbearbeitung
In der Kantelverarbeitung werden die zugeschnittenen Kanteln geformt. Auf CNC gesteuerten Kehlmaschinen erhalten sie die typische Bürstenform. Die Formautomaten sind teilweise Eigenkonstruktionen aus dem Ebnat-Maschinenbau.
Bürsten-Produktion und Themoplat-Spritzerei
In der Druckerei werden Holz- und Kunststoffkörper mit verschiedenen Verfahren veredelt bzw. bedruckt (Tampondruck, Lasergravur, Digitaldruck).
Im grossen Hochregal staunten wir, wieviel hier gelagert werden kann. Und hörten, dass am Standort Wattwil ein noch grösseres Lager vorhanden ist.
Druckerei und Kaltlager
Treppauf und Treppab besuchten wir die verschiedenen Produktionsräume. Staunend verfolgten wir wie kleinste Interdentalbüsten bis zu Zahnbürsten und grösseren Haushaltbürsten automatisch gefertigt werden. Das erfolgt alles in recht grosser Geschwindigkeit. Vor Allem das Bohren der Löcher in die Zahnbürstengriffe, wo dann die Borsten eingesetzt werden, erfolgt mit grosser Präzision und Geschwindigkeit. Und gleich danach werden auf der gleichen Maschine die Borsten auch eingesetzt, auf Länge geschnitten und dann werden den Borsten noch die Kanten gebrochen, so dass beim Gebrauch keine Verletzungen passieren. Die einzelnen Produktionslinien werden meistens nur von einer Person bedient, die Material einfüllt und fertige Teile zum Teil auch verpackt
Zahnbürstenproduktion und Interdentalverpackungs-Anlage
In der Thermoplast Spritzerei werden hier von winzigen Interdentalgriffen bis zu Bodenwischerkörpern auf mehr als 20 Anlagen alles gespritzt. Je nach Produkt werden 1-Komponenten, 2-Kompnenten oder 3-Komponenten Körper produziert. Der Anguss wird gemahlen und wieder der Produktion zugeführt. Die Spritzgussformen kosten von CHF 50'000 bis CHF 500'000. Die benötigte Schmelztemperatur beträgt 190 bis 260 Grad.
Ausschuss wird im Hause wieder zu Granulat gemahlen und wieder verwendet. Wobei hier alle Farben zusammenkommen und es so schwarzes Granulat ergibt.
Granulatsilos und Material-Recygling
Alles in Allem eine sehr interessante Führung, kompetent erklärt von Herrn Martin Bischof. Ein grosses Dankesschön an ihn.
Am Schluss landeten wir im Fabrikladen, wo wir uns noch mit Produkten der «Ebnat» eindecken konnten. Zumal wir ja noch einen Gutschein im Wert von CHF 10.- bekommen haben.