Donnerstag 21. September 2023
Führung durch das Benediktinerkloster Fischingen
Organisation: Rolf Ansorge; Bilder: Rolf, Beat und Urs
Luftaufnahme der Klosteranlage, Photo: PILGRIM
Bilderstrecke:
Bahnhof Wil SG Ankunft in Fischingen
Klosterhof Eingangseite
Der Verein St. Iddazell betreibt heute einer Sonderschule, ein Seminarhotel mit 29 Doppelzimmern und zwei Mehrbettenräume mit 12 und 20 Betten in den Gemäuern. Das Kloster betreibt auch eine Pilgerherberge für den Schweizer Jakobsweg. Auch betreibt der Verein eine Klosterbrauerei und stellt Bier unter der Marke «Pilgrim» her. Des Weiteren gehört eine Schreinerei / Zimmerei zum Kloster.
Empfangsraum des Abtes Klosterarchiv
Krippenfiguren und Kreuzgang Schlafraum für Pilger
Barockkirche Fischingen
Chor mit Aichgasser Orgel von 1761
Iddakapelle Grab der heiligen Idda
In der Bibliothek
Zuguterletzt ein feines PILGRIM-Bier aus der Klosterbrauerei
Hier folgt die Bildershow von Urs, mit vielen zusätzlichen Bildern
Im Anschluss ein Zusammenstellung der Klostergeschichte
Gegründet wurde das Kloster kurz vor 1138 durch den Konstanzer Bischof Ulrich II und wurde durch Mönche des Konstanzer Klosters Petershausen besiedelt. Von Beginn an war Fischingen als Doppelkloster geplant, also ein Kloster für Mönche und Nonnen. In einer Bauzeit von nur sechs Jahren wurde ein Glockenturm, je ein Haus für Mönche und Schwestern sowie eine Herberge errichten. Die Vogtei über das Kloster übten die Grafen von Toggenburg aus. Die heilige Idda von Toggenburg, die um 1200 in einer Klause beim Kloster lebte, liegt in einer Kapelle neben der Klosterkirche begraben. Während der Reformation erlosch das Kloster während mehrerer Jahre Die Benediktinerabtei wurde jedoch auf Initiative der katholischen Orte der Eidgenossenschaft wieder errichtet
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die Klosteranlage im Barock- und Rokokostil umgebaut. Von 1685 bis 1687 wurde eine neue Abteikirche errichtet, 1705 eine der heiligen Idda geweihte Kapelle. Von 1753 bis 1761 wurde ein Teil der Konventgebäude neu errichtet. Am 4. November 1761 bezogen die Mönche ihre neu errichteten Unterkünfte.
Eine grosse Wende brachten die liberal-radikale Staatsumwälzung von 1831 und das verhängnisvolle Klostergesetz von 1836. Trotz vereinter und kluger Gegenwehr wurden schliesslich sämtliche Thurgauer Klöster am 27. Juni 1848 vom Thurg. Grossen Rat aufgehoben. Im Zeichen der Aufklärung und eines überspitzten Rationalismus erachtete man damals die Klöster als auszumerzende Überbleibsel vergangener Zeiten.
Nach der Aufhebung des so genannten Ausnahmeartikels in der schweizerischen Bundesverfassung im Jahr 1973, der die Errichtung neuer und die Wiederherstellung aufgehobener Klöster verbot, wurde 1977 das Kloster Fischingen als Benediktiner-Priorat in den alten Gebäuden wieder errichtet. Als erster Prior wurde Florin Cavelti ernannt. Ihm folgte als Prior der Pater Leo Müller aus der Benediktinerabtei Disentis. Nach seiner Amtseinsetzung begann der Verein St. Iddazell als Eigentümer der Gebäude 1997/1998 mit umfangreichen Renovierungsmassnahmen.
Fast vier Jahre nach der Klosteraufhebung, im Januar 1852, verkaufte der thurgauische Staat die Klostergebäude an den evangelischen Fabrikanten Imhof aus Winterthur, der sie zur Fabrikation von gefärbten Baumwollstoffen mit Jacquard-Weberei benützte. Nach Jahren eines guten Geschäftsganges haperte es mit der Rendite. Im Herbst 1875 kaufte der kath. Advokat August Wild aus Sirnach das Kloster, um darin eine internationale Handelsschule zu errichten, die jedoch nicht florierte und schon im Frühjahr 1879 geschlossen werden musste.
Im Herbst 1879 gründeten engagierte katholische Männer den Verein St. Iddazell, welcher die Klostergebäude mit Grund und Boden erwarb und darin am 3. November 1879 , am Festtag der hl. Idda, die kath. Waisenanstalt St. Iddazell eröffnete. Diese entwickelte sich in der Folge zur Erziehungsanstalt und zum Kinderheim mit interner Sekundarschule.
Man dachte schon damals an eine eventuelle Wiedererrichtung des aufgegebenen Klosters. Als dann in der Volksabstimmung vom 20. Mai 1973 der sog. Ausnahmeartikel über die Errichtung neuer und die Wiederherstellung aufgehobener Klöster in der Bundesverfassung gestrichen wurde, erschien das einstige Fernziel in greifbare Nähe gerückt. Erspriessliche Verhandlungen mit dem Verein St. Iddazell, dem zuständigen Diözesanbischof, dem Thurg. Kath. Kirchenrat, der Kirchgemeinde Fischingen und dem Mönchskonvent von Engelberg führten dazu, dass am 28. August 1977 die rechtliche Wiedererrichtung des Klosters Fischingen in feierlicher Form vorgenommen werden konnte.
Links:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Fischingen