Bild der Katholischen Kirche St. Mauritius: Roland Zumbuehl, Wikipedia
Luftaufnahme Dorf Appenzell: Philipp Griesemer, Photography
Bild: Philipp Griesemer, Photography
Für diesen Anlass haben sich 13 Personen angemeldet, 3 Mitglieder mussten sich entschuldigen.
Wie üblich, trifft man sich vorerst zum gemeinsamen Mittagessen, dieses Mal im Restaurant Sonne Appenzell. Mit einer Appenzeller Spezialität «Chäshörnli und Siedwurst oder Apfelmus» stimmten wir uns auf die Dorfführung ein.
Gossau SG Restaurant Sonne am Landsgemeindeplatz
Hauptgasse Marktgasse
Um 14.00 Uhr trafen wir uns mit Frau Andrea Mösler beim Rathaus. Dieses steht an der Hauptgasse.
An der Front des Rathauses prangen grosse Malereien, die uns gleich zu Beginn der Führung erklärt wurden. Diese wurden im Jahr 1927 durch den Kunstmaler August Schmid aus Diessenhofen erstellt. Auf der linken Seite wird der Auszug der Appenzeller, unter Zuzug von Schwyzern und Glarnern im Jahre 1405, zur Schlacht am Stoss dargestellt, rechts die Rückkehr aus gewonnener Schlacht, etwas Wesentliches aus der Appenzeller-Geschichte, denn diese Schlacht bildete einen Marktstein in der Befreiung von Appenzell von der klösterlichen Herrschaft St. Gallen.
Frau Mösler erwähnte auch die Entstehung der beiden Halbkantone Inner- und Ausserhoden durch die Landteilung im Jahr 1597. Diese wurde notwendig durch Spannungen in der Zeit der Reformation. Neben den geschichtlichen Daten erfuhren die Teilnehmenden, dass Appenzell fünf Bezirke hat: Appenzell – Schwende-Rüte – Schlatt Haslen – Gonten und Oberegg. Das Dorf Appenzell ist geprägt durch den Tourismus, aber auch Gewerbe und Landwirtschaft haben ihren Platz.
Kaholische Kirche St.Mauritius, Bild Roland Zumbuehl, Wikipedia
Nahe beim Ratshaus steht die stattliche katholische Kirche St. Mauritius, welche von den
Einheimischen «de Moritz» genannt wird. Die Vielfalt der Stilelemente dieser Kirche illustriert ihre Baugeschichte. Die erste Kirche geht zurück auf das Jahr 1071. Darnach wurde viermal gebaut und in neuerer Zeit Turm und Kirche restauriert. Neben seinem Schaffen als Kirchenarchitekt und Kunstmaler hat Johannes Hugentobler (1897-1955) Appenzell zu seinem farbenprächtigen Dorfbild verholfen. – Bei der Besichtigung der Kirche wies Frau Mösler auch hin auf die Feste und Traditionen in ihrem Dorf und die verschiedenen Arten von Trachten, welche die Appenzeller-Frauen bei bestimmten Anlässen tragen.
Katholische Kirche St.Mauritius
Sitter Reormierte Kirche
Neben den imposanten Häusern, die beim Spazieren durch das Dorf bewundert wurden, erfuhr man auch besondere Geschichten, so auch vor jenem Haus, dessen Bewohner Schuld waren am Grossbrand des Dorfes im Jahr 1560. Innerhalb von drei Stunden brannten damals 170 Häuser nieder.
Haus des Bandausbruchs Gerbestrasse beim Schloss
Eine besondere Bedeutung hat die Architektur des ummauerten sogenannten Schlosses, welches jedoch nicht öffentlich zugänglich und privat bewohnt ist. Daneben steht das Kloster Appenzell. Eine denkmalgeschützte Anlage bilden Gebäude und Garten des ehemaligen «Frauenklosters Maria der Engel» welches seit der Aufhebung der Klostergemeinschaft im Jahre 2008 als Pilger- und Gästehaus dient.
Schloss Appenzell und Kloster Appenzell
Vor einem Schaufenster des Zunfthauses zu Appenzell stehend, erfuhren wir, dass die Reihenfolge eines Alp-Aufzuges ganz genau geregelt ist.
Alpaufzug, handgeschnitzt
Beim beschrifteten «Appenzellerhaus» hätten wir gerne das Rezept des Appenzeller-Käses vernommen, doch dieses ist bekanntlich «geheim». Mit Erstaunen haben wir jedoch gehört, dass der Appenzeller-Käse mehrheitlich ausserhalb des Kantons produziert wird, dies weil dazu die Fütterung der Kühe mit besonderem Heu notwendig ist.
Haus des Appenzellerkäses
Dafür konnten wir die Herstellung des bekannten Kräuterschnapses Appenzeller Alpenbitter auf einem Plakat sehen.
Appenzeller Alpenbitter
Im Dorf auffallend sind viele schöne Metallschilder z.B. von Restaurants, die «Tafeen» genannt werden.
Sehenswert ist an der Hauptgasse die Heiligkreuzkapelle, welche nach dem verheerenden Dorfbrand 1560 wieder aufgebaut wurde.
Besonders zu bewundern sind die Glasfenster mit den fünf Geheimnissen des schmerzhaften Rosenkranzes, geschaffen vom Künstler Ferdinand Gehr.
Heiligkreuzkapelle
Auf dem historischen Landgemeindeplatz endete unsere Führung durch das Dorf Appenzell, dies jedoch nicht, bevor wir noch ganz genau informiert wurden, wie die jährlich stattfindende «Appenzeller Landsgemeinde» auch wirklich abläuft.
Nach vielen interessanten Erklärungen trennten sich hier die Wege der Teilnehmenden.
Ein spannender und informativer Anlass des Wilerclub SiN ging damit auf dem Landsgemeindepplatz zu Ende.
Weitere Bilder sind in der Bildershow von Urs zu sehen, viel Spass dabei !
Herzlichen Dank an Elisabeth für die gute Organisation, Frau Mösler für die spannende Führung.
Danke auch an Philipp Griesemer, Photography, für das tolle Luftbild von Appenzell.
