30.11.2017  Wilerclub SiN

Besichtigung der Kerzenfabrik Hongler.

 

Bericht: Helen GIagonia, Bilder und Show: Urs Mäder

Nach dem feinen Mittagessen im Hotel-Restaurant Sonne erreichten die 10 TeilnehmerInnen, nach einem kurzen Fussmarsch, gegen 14.00 Uhr die Kerzenfabrik Hongler AG.

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Hier wurden wir von Frau Rita Krucker ganz herzlich begrüsst. In einem kurzen Film wurde uns gezeigt, wie Ernst Wüest vor 60 Jahren bei J. Hongler in der Wachswarenfabrik angefangen hatte. Alle Kerzen wurden damals von Hand hergestellt. Das Wachs schmolz man in Fässern aus Lärchenholz. Und ganz selbstverständlich trug E. Wüest die grossen Wachssäcke herum. Von August bis Dezember wurden Christbaumkerzen, im Januar Kirchenkerzen und dann bis Ostern dicke Kerzen hergestellt. 

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Danach erzählte uns Frau Krucker einiges über die Geschichte der Hongler Kerzen AG. Die Fabrik gehört zu den ältesten Kerzenmanufakturen weltweit und ist ein traditioneller Hersteller von Qualitätskerzen in der Schweiz. Seit über 300 Jahren und über neun Generationen befindet sich die Hongler Kerzen AG in Familienbesitz. Die Firmengeschichte ist eng mit der Kirche verbunden. Bis heute ist die Produktion von liturgischen Kerzen eine Spezialität des Unternehmens. Während die meisten Kerzen aus Paraffin oder Stearin hergestellt werden, müssen liturgische Kerzen einen garantierten Mindestanteil an Bienenwachs aufweisen. Weiter werden auch Altar- und Osterkerzen sowie ein breites Sortiment von modernen Kerzen hergestellt.

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2004 entstand ein Neubau. Seither kann rationeller gearbeitet werden. Heute zählt der Betrieb 20 Angestellte, wovon 10 in Vollzeit und 10 in Teilzeit. 2 Zugmaschinen (eine für Kerzen bis 2.8 cm Æ und die andere für 3-5 cm Æ) aus der alten Zeit stehen noch immer im Einsatz.

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Kerzen ziehen: Christbaumkerzen und Stabkerzen werden an der Zugmaschine gezogen. Beim Gleiten des Dochtes durch das flüssige Wachsbad entsteht Schicht um Schicht der Kerzenstrang. Normalerweise werden sie aus wollweissem Wachs gezogen und dann mit Pigmentfarben eingefärbt.

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Kerzen giessen: Bei der Herstellung von durchgefärbten Kerzen wird flüssiges Wachs in Aluminiumformen gegossen.

Kerzen pressen: Zylinderkerzen, Kugelkerzen und Spitzkerzen werden aus Paraffinpulver kalt gepresst.

Verziert werden die Kerzen mit einem Fotodruck, Siebdruck oder von Hand. 

Der Fotodruck lohnt sich nur bei mindestens 50 Stück. Beim Siebdruck können bis zu vier Farben verwendet werden. Eine Farbe muss jedoch einen Tag trocknen, d.h. bei vier Farben dauert die Verzierung vier Tage.

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Die Motive für die Handverzierungen werden per Computer auf dünne Wachsplatten (0,5 mm dick) gedruckt und dann von Hand auf die Kerze gestrichen. 

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Nach dem Rundgang durch die Fabrikation verteilten sich die TeilnehmerInnen im Fabrikladen und bestaunten die vielen verschiedenen Kerzen. Es war natürlich eine gute Gelegenheit, sich für die kommende Weihnachtszeit mit Kerzen einzudecken.

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Frau Rita Krucker möchten wir ganz herzlich danken für die kompetente Führung durch den Betrieb mit den sehr interessanten Erläuterungen.

 

Kleiner Ratgeber zur Kerzenpflege:

  • Schneiden Sie den Docht mit der Schere etwas kürzer, falls die Flamme russt.
  • Den Kerzenrand nicht beschädigen, sonst läuft das flüssige Wachs aus. Bleibt einmal ein zu hoher Rand stehen, dann schneiden Sie ihn im warmen Zustand ab.
  • Wenn Sie den Docht zum Auslöschen in das flüssige Wachs tauchen und gleich wieder aufrichten, glimmt er nicht nach und steht richtig zum Anzünden.
  • Die Kerze sollte jedes Mal wenigstens so lange brennen, bis der ganze Brennteller flüssig ist. Sonst brennen vor allem dicke Kerzen hohl ab.
  • Kerzen vertragen keine Zugluft. Sie beginnen zu russen und zu tropfen und
    brennen einseitig ab. 
  • Wenn bei einem zu kurzen Docht die Flamme zu „verkümmern“ droht, können Sie vorsichtig etwas flüssiges Wachs abgiessen. Dazu aber nie den Rand „anbohren“.