Donnerstag 20.09.2018

Besichtigung der Seilerei Kislig, Winterthur

 

Organsiation und Bericht: Helen Giagonia
Fotos, Videos und Show: Rolf Ansorge und Urs Mäder
 
Um 11.30 Uhr trafen wir uns (14 Personen) beim Treffpunkt im Bahnhof Winterthur und fuhren mit Bus 4 zum Restaurant Breite. Das Mittagessen wurde dank des sonnigen Wetters im Garten des Restaurants serviert und so konnten wir einer der letzten warmen Tage in diesem Jahr geniessen. Mit einem kurzen Spaziergang erreichten wir nach dem Essen die Seilerei Kislig wo uns zwei weitere Teilnehmerinnen erwarteten.
 
Kislig 001 P1450280  Kislig 002 P1450279
 
Um 14.00 Uhr begrüsste uns Martin Benz zur Führung. Die Seilerei Kislig steht seit 1878 an der Breite. Von 1927 bis 2002 war die Seilerei im Besitze der Familie Kislig. 2002 übernahm sie Martin Benz.  Ausser kleineren Umbauten wurden nur geringfügige Änderungen am Betrieb vorgenommen. Der unauffällige nicht heizbare Holzbau, ca. 100 m lang und etwa 4-5 m breit, sprich Reeperbahn bzw. Seilerbahn, ist einzigartig. Martin Benz dreht Seile wie vor 100 Jahren.
 
Kislig 003 P1450282  Kislig 004 P1450293
 
Kislig 005 P1450294  Kislig 006 P1450330
 

Das  Seilmachen sieht gar nicht so schwierig aus. Das Prinzip ist einfach: Aus dünn, klein und fein wird mittels Verdrehen dicker, grösser und reissfester. Das Herstellen selber brauche Konzentration und viel „Gschpüri“. Einzelne Fäden werden erst zu Strängen verdreht, diese wiederum werden dann an die Seilschlagmaschine gehängt und miteinander zu einem Seil verdrillt. Dabei marschiert der Seilmacher immer wieder hin und her. Seine Schrittgeschwindigkeit entscheidet, wie stark und regelmässig das Seil wird. Die Seile werden gedreht aber auch geflochten oder gezöpfelt.

Kislig 007 P1450332

Seile entstehen aus den Naturfasern: Flachs, Hanf, Jute, Kokos, Baumwolle, Sisal oder aus Kunstfasern. Da die Seile nach alter Tradition hergestellt und konfektioniert werden, ist es möglich, Kleinstmengen oder Sonderanfertigungen herzustellen. So werden auch Heunetze, Verlängerungskabel, Garderobenseile, Uhren Antriebseile, Springseile, Zauberseile etc. hergestellt.

Kislig 008 P1450371

Martin Benz versteht es, spannende Geschichten aus dem langen Leben der Seilerei Kislig zu erzählen. Er versteht es aber auch, die Herstellung der Seile anschaulich und mit viel Humor zu beschreiben. Herzlichen Dank an Martin Benz für die sehr interessante Führung.

Anschliessend besuchten wir den Verkausladen. Hier konnten viele Seilarten bewundert und gekauft werden.

Mehr Bilder sehen Sie in der Show von Urs.